Naja aber selbst ohne größeren Verkehrswegen im Ortsgebiet, Unwetterlagen machen ja auch nicht vor Dörfern halt und wenn die "große" Feuerwehr noch nicht mal zu dem Dorf gelangen kann, müssen sich die Kräfte kümmern und alles mit privater Technik, bin ich wahrlich überhaupt kein Freund von.
Richtig, sehe ich auch so. Deswegen sehe ich hier auch eine entsprechende kommunal übergreifende Bedarfsplanung eigentlich als verpflichtend an. Leider ist das in manchen Bundesländern aber noch nicht mal im Rettungsdienst angekommen. Ich erinnere da an das Qualitätsmanagement des RD BaWü (ok, kein Paradebeispiel) oder auch Schleswig-Holstein oder Bayern mit der im Rettungsdienst mittlerweile üblichen Trend- und Strukturanalyse (TRUST).
Sicher muss man das dann nicht so aufziehen wie der RD. Der verändert sich wesentlich dynamischer als die FW. Aber es braucht eine breitere Betrachtung, auf dessen Grundlage die Wehr- oder Kreiswehrführung dann auch sowohl beim jeweiligen Gemeinderat als auch bei der Beschaffung bezuschussenden Stelle argumentieren kann.
Naja ein TSF ist schon deutlich besser wie nur ein Anhänger (brauch kein privates Zugfahrzeug, habe keine SoSi, keinen Wetterschutz an der Einsatzstelle (gerade bei längeren Einsätzen mal gut sich kurz ins Auto zu setzen um sich zu erwärmen oder abzukühlen)
Ja das Thema Kontaminationsverschleppung ist bei vielen nicht gut umgesetzt, aber ist immernoch besser wenn man das FW-Auto versaut und saubermacht, anstatt seinen Privat-PKW zu kontaminieren und putzen zu müssen.
Sehe ich ähnlich. Dennoch wird es für viele Standorte auch weniger auf TSF rauslaufen. Ich denke, der Minimalstandard wird über kurz oder lang das TSF-W, eher noch das MLF werden. Allein der angesprochenen Punkte THL und Atemschutz wegen. Aber - da kommen wir dann zu diesem Punkt:
Gruppenstärke geht man aus, aber welches 200 Seelen-Dorf schafft diese Stärke auch, ausserdem würde es ja dann noch mehr für ein seperates Fahrzeug sprechen.
Größere Fahrzeuge sind komplex und dann auch nur und mit der erforderlichen Stärke zu betreiben. Und: Es ist ein Maschinist mit einer entsprechenden Fahrerlaubnis (und sei es nur der Helferführerschein) notwendig. Es bringt mir nämlich nix, wenn ich unter Tags drei FwA habe, davon keinen Maschinisten und nur einen AGT. Somit ist der eigentlich taktische Mehrwert des Fahrzeugs wieder dahin und wir wären wieder beim TSA. Der sich mit nem Schlepper/Pkw an den Einsatzort ziehen lässt. Und die PFPN schmeißt dir jeder FwA an.
Ja das Thema Kontaminationsverschleppung ist bei vielen nicht gut umgesetzt, aber ist immernoch besser wenn man das FW-Auto versaut und saubermacht, anstatt seinen Privat-PKW zu kontaminieren und putzen zu müssen.
Ein sehr komplexes Thema, was sich nicht nur auf die Einsatzstellenhygiene bezieht. Fragt man mal bei den FUK deutschlandweit nach, könnte nämlich ein Großteil deutscher Feuerwehr-Gerätehäuser von heute auf morgen geschlossen werden.
Da gehts um Stolperfallen, Mindestabstände zwischen den Fahrzeugen, Umziehen in der Fahrzeughalle, fehlende Sanitäreinrichtungen bis hin zu fehlenden Abgasabsaugungen.
Bedeutet, man muss das Thema eigentlich ganz anders aufzäumen. Nämlich beginnend von der anständigen Unterbringung, über die notwendige Technik und Digitalisierung (die ja auch Mitglieder zieht) und eine anständige Aus- und Fortbildung.
Wir haben da schon gute Ansätze im Land, können da aber noch viel besser werden. Auch beim Stichwort Tagesalarmsicherheit. Da muss man auf Arbeitgeber zugehen, Frauen anwerben, in Gemeindeverwaltungen und Bauhöfen werben, Doppelmitgliedschaften stärker forcieren usw. Und ja, auch über Zusammenlegungen nachdenken, wo es sinnvoll ist.
Naja das Problem ist das dies kleine Gemeinden mit ihrem kleineren Budget rechtfertigen, ist aber auch absoluter Blödsinn, wenn ich mich aus dem Fenster lehne, kostet eine große Wehr im Endeffekt sogar mehr (öfterer Austausch von Einsatzkleidung, mehr Fahrzeuge (gerade die Sonderfahrzeuge wie Drehleiter, TLF, RW und Co. die das Dorf nicht selber kaufen muss, mehr Lehrgänge+Lehrgänge die eine Dorfwehr auch nicht braucht...).
Das Problem ist hier, das einige Kommunen die Feuerwehr nur als Kostenpunkt sehen, klar habe ich Verständnis dafür gewisse Sachen abzuwägen (brauch meine Feuerwehr wirklich die Ausrüstung die sie gerne haben möchte?)
Deswegen sage ich ja den alten TSA behalten okay, dazu halt einen kostengünstigen gebrauchten PKW/MTW als Zugfahrzeug und wenn der Platz nicht im bisherigen Feuerwehrhaus reicht kann man ja eine Garage anbauen.
Wie angesprochen, ist das mit Anbauten so ne Sache. Siehe den Punkt vorher mit den FUK. Und es ist halt schon ein Unterschied, ob ich einen TSA für vielleicht 60.000,- € beschaffe oder ein TSF-W für 140.000,- € oder gar ein LF 10, was ich heutzutage nicht für unter 300.000,- € bekomme. Zuzüglich der dann mit vorhandenen Ausrüstung für AGT und THL und der notwendigen Ausbildung und vielleicht notwendigen Finanzierung von Führerscheinen etc.
Aber ja, der Trend muss zum Einsatzfahrzeug gehen. Das ist unbestritten.
Die Frage ist halt auch warum gerade in Bayern noch soviele TSA-Wehren bestehen, während sie bei uns in den letzten 50 Jahren nach und nach ausgestorben sind?
Bayern ist halt in manchen Sachen auch sehr rückschrittig und konservativ.
Das ist - glaube ich - eine regionale Frage. Ich persönlich beobachte, dass das mit den TSA-Wehren überwiegend in Bereichen ist, wo die Gebietsreform sehr arg zugeschlagen hat, also viele kleine Dörfer eingemeindet wurden und die Wehren eigenständig geblieben sind und das nicht aufgeben wollen.
Hier in Oberbayern sind die TSA auch verschwunden. Mir wäre hier keine Wehr bekannt, die noch einen hätte. TSF-W und MLF sind hier die kleinsten Fahrzeuge.